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Praxis für ärztliche Psychotherapie Dr. Bartholomew

 Psychotherapie

In der Psychotherapie lernen Sie sich selbst besser kennen. Sie können verstehen lernen, wodurch Ihr Unbehagen oder Ihre Beschwerden ausgelöst wurden und wovor Sie Angst haben. In einer Psychotherapie geht es in der Regel auch darum, mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit zu entwickeln, eigene Bedürfnisse zu erkennen und leichter Entscheidungen treffen zu können.



Es gibt verschiedene psychotherapeutische Schulen und Richtungen. In meiner Praxis führe ich tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapien durch.  

Ausgehend von aktuellen Konflikten werden Zusammenhänge zur Lebensgeschichte aufgedeckt, wobei die unbewussten Prozesse hier eine große Rolle spielen. Die Tiefenpsychologie hat sich aus der Psychoanalyse Freuds entwickelt und weiterentwickelt. Im Gegensatz zur Psychoanalyse findet sie nur ein Mal wöchentlich im Sitzen statt.

Die Kosten für eine Psychotherapie werden bei medizinischer Notwendigkeit auf Antrag von der Krankenkasse übernommen. Die sogenannten probatorischen Sitzungen - das sind in der Regel bis zu vier Einzelgespräche - werden ohne Antrag von den Kassen übernommen.

Eine Kurzzeittherapie besteht aus zwei Mal 12 Sitzungen, eine Langzeittherapie beinhaltet bis zu 80 Sitzungen.

Da eine Psychotherapie mitunter mehrere Jahre dauern kann, können möglicherweise alle Therapieplätze besetzt sein. Bitte erkundigen Sie sich nach freien Therapieplätzen oder Vakanzen.

Sollte die Psychotherapie ausschließlich der Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung dienen, ohne dass Krankheitssymptome vorhanden sind, dann wird diese als individuelle Gesundheitsleistung durchgeführt.


Traumatherapie - EMDR

Ein Trauma ist eine „persönliche Katastrophe“, die den Menschen zutiefst erschüttert. Beispiele für Traumata sind Gewalterfahrungen jeglicher Art sowie Unfälle, Krankheiten aber auch seelische Grausamkeiten oder Mobbing.



Ein Trauma erfordert eine besondere Form der Psychotherapie - die Traumatherapie. Hierbei werden spezielle Techniken eingesetzt um das Opfer zunächst zu stabilisieren und somit das Durcharbeiten und Verarbeiten zu ermöglichen (Traumasynthese). Eye Movement Desensitization and Reprocessing  (EMDR) ist eine Methode zur Bearbeitung von Traumata.  EMDR ist ebenfalls sehr hilfreich bei der Bewältigung von Angst.

EMDR wurde von F. Shapiro 1987 in Amerika entwickelt und und wird seit über zwanzig Jahre auch in Deutschland eingesetzt. Seit Januar 2015 übernehmen die Krankenkassen die Kosten für EMDR.

Mit Hilfe von optischen, akustischen oder taktilen Signalen können immer noch belastende, nicht verarbeite Erinnerungen, in der sicheren Therapiesituation „angeschaut“ und „entschärft“ werden. Am Ende des Prozesses gilt das Trauma als nicht mehr (oder wesentlich weniger) belastend. Sie ist zeitlich aufwendig, deshalb sind nur wenige Plätze hierfür reserviert.

Die Anzahl der notwendigen EMDR Sitzungen, die jeweils 90 min dauern ist abhängig von der Schwere des Traumas und der persönlichen Lebensgeschichte des Betroffenen (1 bis ca. 10 Sitzungen).  

Eine EMDR Behandlung, die nicht in eine Psychotherapie eingebettet ist, ist eine individuelle Gesundheitsleistung. Bei Arbeitsunfällen übernimmt die zuständige Berufsgenossenschaft die Kosten.

Aus persönlichen Gründen beschränke ich mich künftig auf Akuttraumata. Personen mit Komplextraumatisierung bitte ich, sich an andere Kolleg*innen zu wenden.




ADHS im Erwachsenenalter

ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung. Es wird ein komplexes Zusammenspiel von genetischen- und Umweltfaktoren vermutet, das zu Störungen im Botenstoffsystem des Gehirns führt und die typischen Symptome verursacht. Bis Ende der 90-er Jahre galt die ADHS in Deutschland als eine ausschließlich kinder- und jugendpsychiatrische Erkrankung. Inzwischen ist bekannt, dass die ADHS nicht plötzlich mit dem 18 Lebensjahr aufhört.



ADHS im Erwachsenenalter ist keine Modediagnose!

Ungefähr 3% der Erwachsenen leiden an ADHS, davon sind weniger als 1% diagnostiziert und weniger als 0,1 % erhalten Medikamente. Eine unerkannte und unbehandelte ADHS geht meistens mit viel Leid einher. Es kommt regelhaft zu Schwierigkeiten in allen Lebensbereichen. „Gebrochene Lebensläufe“ sind häufig, denn die Störung besteht seit der Kindheit. Eine ADHS kommt fast nie alleine vor, die häufigsten Begleiterkrankungen sind Suchterkrankungen, Angsterkrankungen und Depressionen.

 Ein ADHS könnte vorliegen, wenn Sie:

  •  sich oft verzetteln
  •  Dinge anfangen aber nicht zu Ende führen 
  • sich schlecht konzentrieren können oder sich nur konzentrieren können, wenn etwas spannend oder besonders interessant ist

  •  leicht ablenkbar sind
  • alles bis zur letzten Minute aufschieben
  •  Routine Sie sehr anstrengt
  •  oft Dinge verlieren oder verlegen 
  • Schwierigkeiten haben, still zu sitzen oder zu warten
  •  oft zu spät kommen 

In meiner Praxis wird im Rahmen der psychotherapeutischen Sprechstunde eine ausführliche Diagnostik, bestehend aus Gesprächen und speziellen Fragebögen, durchgeführt. Es ist sehr hilfreich, wenn alte Schulzeugnisse mitgebracht werden. Sollte ein ADHS im Erwachsenenalter vorliegen, wird gemeinsam über das weitere Vorgehen beraten. Es stehen verschiedene Medikamente zur Behandlung zur Verfügung.

Körpertherapie

Funktionelle Entspannung ist eine tiefenpsychologisch fundierte Körpertherapie. Sie wurde in den vierziger Jahren von Marianne Fuchs in engem Austausch mit Viktor von Weizsäcker in der Arbeit mit psychosomatisch kranken Menschen entwickelt. Im Zentrum der Methode steht die subtile Selbstwahrnehmung, d. h. die subjektive Körpererfahrung (Subjektive Anatomie). Hierbei kann der Leib, mit dem der Mensch erlebt, erleidet, sich verhält, erspürt werden.



Körperliche Haltung und psychische Haltung werden als untrennbar erlebt. Bei allen psychosomatischen Erkrankungen und körperlichen Störungen ist der Rhythmus, der sich in der autonomen Atmung des Menschen äußert, gestört. Gefühlszustände verändern über den Atemrhythmus den gesamten Menschen. Die Muskulatur, die Haltung und auch die inneren Funktionen, wie Herz- und Verdauungstätigkeit, können aus dem Gleichgewicht geraten. Vitale Energie ist fehlgeleitet. Mit Hilfe kleiner und kleinster Bewegungen können Blockierungen gemerkt, gelöst und gesunde Ressourcen aufgespürt und aktiviert werden. Dabei wird nach den individuellen Veränderungsmöglichkeiten des Einzelnen gesucht. Psychische Zusammenhänge und Konflikte werden bewusst und können in Ihrer Bedeutung verstanden werden.

Körper-bewusst-sein führt zu Selbst-bewusst-sein und Ich-Stärkung. Die Funktionelle Entspannung geht nie sprachlos vor sich; denn Erspüren und Verändern finden im Dialog zwischen dem Patient, seinem Körper und dem Therapeuten statt. Die Funktionelle Entspannung ist insbesondere geeignet bei:

  • Asthma bronchiale und anderen Störungen der Atmung 
  • Migräne, Kopfschmerzen, Rückenbeschwerden 
  • und weiteren Schmerzzuständen 
  • Magenbeschwerden, Obstipation und anderen Störungen des Verdauungstraktes  
  • funktionellen Herzbeschwerden 
  • Angst- und Unruhezuständen 
  • Schlafstörungen 

Funktionelle Entspannung findet auch bei Depressionen, Phobien, Essstörungen, chronischen Krankheiten, neurotischen Störungen, frühen Störungen, Geburtsvorbereitung, in Prävention und Rehabilitation Anwendung. Die Kosten für eine FE-Behandlung werden nicht von den Kassen übernommen, einzelne Kassen erstatten auf Antrag einen Teil der Kosten. Funktionelle Entspannung ist daher eine individuelle Gesundheitsleistung.